Audi A4 B9 – der Neue aus Ingolstadt

Eigentlich sieht der Neue so neu gar nicht aus. Der aktuelle Audi A4 hat gegenüber dem Vorgängermodell zwar etwas geschärftere Kanten und einen flacheren Bug, aber der bedrohlich wirkende und gewaltige Kühlergrill wurde beibehalten und assoziiert eine enorme Sogwirkung. Wer sich davon nicht einschüchtern lässt und sich in den Innenraum wagt, der erlebt ein Ambiente, das wie eine ästhetisch durchgestylte und dennoch hoch funktionale Wohnstube eines detailverliebten Pedanten wirkt. Die neunte Generation des A4 und sechste des Avant lässt dadurch erahnen, warum das Ingolstadter Unternehmen gelegentlich auch als Hersteller von „Spießer Autos“ bezeichnet wird. Das muss nicht zwangsläufig etwas Negatives sein, denn es offenbart lediglich einen enormen Hang zu Ordnung und Perfektion, flankiert von einer ausgereiften Ästhetik.

Das wirklich Neue am Audi A4

Die wirklichen Neuheiten stecken unter der Verkleidung, kosten aber einen Aufpreis. Der Einstiegspreis des Audi A4 liegt bei 30.650 Euro mit serienmäßigen Xenonlicht. Gebräuchliche LED-Scheinwerfern kosten 1190 Euro zusätzlich. Für einen weiteren Aufpreis bieten die Ingolstädter Matrix-LEDs mit dynamischem Kurvenlicht und am Innenspiegel erfasst eine Kamera vorausfahrende und auch entgegenkommende Fahrzeuge. Sie blendet in Teilbereichen das aus einzelnen Sektoren gebildete Fernlicht ganz aus oder dimmt es. Kurven werden navigationsbasiert bereits kurz vor einem Lenkeinschlag ausgeleuchtet.

Zusätzlich integriert sind statisches Allwetter-, Abbiege- und Kreuzungslicht. In der Sonderausstattung sind zusätzlich noch die Rückleuchten in LED-Technik ausgeführt und im Vergleich zum Vorgängermodell ein wenig tiefer angebracht, wobei sie zusammen mit der Abrisskante eine attraktive Heckansicht bilden. Der Avant mit einem Preis Preis ab 34.350 Euro bietet gegenüber der Limousine mehr Platz und einen 505 bzw. 1510 Liter großen Kofferraum. Er ist zudem mit mehr Details ausgestattet, u. a. mit einer Wendematte auf dem Kofferraumboden und Gestensteuerung der serienmäßig elektrischen Heckklappe. Dazu surrt langsam und still über dem Gepäckraum ein elektrisch betriebenes Rollo. Ergänzt wird der Komfort durch progressive Assistenzsysteme, hoch entwickelte Scheinwerfertechnik und ein ausgereiftes Konzept der Anzeige- und Bediensysteme.

Optionale Assistenzsysteme

Diverse High-Tech Features zeigen die Entwicklungsfreude der Ingolstadter Ingenieure – natürlich Vieles davon gegen Aufpreis. Dafür erhält man beim Audi A4 u. a. ein „Virtual Cockpit“, das als volldigitales Kombiinstrument Drehzahlmesser und Tacho enthält, sowie die Daten des Bordcomputers, der Navigations- und Assistenzsysteme und Infos zu Musik anzeigt. Wem das nicht reicht, der kann optional ein Head-up-Display erwerben. Die Assistenzsysteme lassen kaum Wünsche offen.

Serienmäßig sind dabei ein Müdigkeitswarner, ein Geschwindigkeitsbegrenzer und ein Notbremsassistent, der bis 85 km/h bei einer drohenden Kollision eingreift. Optional sind autonomes Fahren im Stau bis 65 km/h, ein Ausweichassistent, der beim Umfahren von Hindernisses hilft und ein Abbiegeassistent, der Gegenverkehr lokalisiert. Basierend auf Navigationsdaten und Wahrnehmung von Verkehrszeichen erkennt ein Effizienzassistent u. a. Gefälle, Kurvenradien, Ortsschilder, sowie Tempolimits und sorgt für entsprechende Geschwindigkeitsanpassung.

Antrieb und Fahrverhalten

Vielfältig präsentiert sich die Palette an Motoren mit zur Zeit sieben Aggregaten und mit Allradantrieb, Doppelkupplungsgetrieben und sparsamen ultra-Modellen. Das serienmäßige Start-Stopp-System schaltet den Motor unterhalb von 7 km/h ab, z. B. beim Zurollen auf eine rote Ampel. Durch u. a. solche Maßnahmen wurde der Kraftstoffverbrauch beim Audi A4 um bis zu 21% reduziert bei gleichzeitiger Leistungssteigerung um bis zu 25%.

Der 1,4 Liter Basisbenziner leistet mit 150 PS mehr als das frühere 1,8 Liter Basismodell und zieht ab 2000 Touren kräftig los. Oberhalb dessen wirkt er jedoch ein wenig drucklos. Auf der Autobahn wirkt der 2 Liter Benziner etwas spritziger und verbraucht nur wenig mehr an Kraftstoff, kostet aber auch 4400 Euro mehr. Die Motoren sind an ein Sechsganggetriebe mit kurzen, griffigen Schaltwegen gekoppelt. Siebengang-Doppelkuppler kosten 2300 Euro zusätzlich. Beim Topbenziner mit 252 PS ist er allerdings serienmäßig dabei.


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